Autoversicherer stöbern in Facebook

Versicherer durchforsten soziale Netzwerke nach Fahrgewohnheiten. Bei unklarer Unfallsituation oder unberechtigten Ansprüchen suchen Anwälte der gegnerischen Versicherung im Internet nach Widersprüchen. Nach Recherchen des US-Auto-Onlineportals „Edmunds.com“ finden Anwälte häufig auf Facebook oder in Twitter entsprechend belastende Einträge. Wer beispielsweise spektakuläre Videos ins Internet stellt, könnte sich demnach als rücksichtsloser Fahrer outen. Ein Beitrag auf dem GPS-Standort-Dienst Foursquare mit einem Foto vor einer Bar, könnte ein Indiz für Fahren unter Alkoholeinfluss sein. Selbst schlechte Bewertungen auf eBay dienen demnach als Hinweis auf den Charakter des Autofahrers. Die Asscociation of Certified Fraud Examiners (ACFE), eine weltumspannende Organisation zur Bekämpfung und Prävention von Wirtschaftskriminalität, hat festgestellt, dass die Untersuchung von ungeschützten Social-Networking-Inhalten keine „ethische Verletzung“ darstellen. Demnach sollen Anwälte und Ermittler sogar als „Freunde“ auftreten, um die Konten ausspähen zu können.

Die Fahndung im Internet kann auch nach hinten losgehen, wie beim Ordnungsamt in Düsseldorf. Dort erkannte man per Raster-Fahndung auf Facebook eine Temposünderin. Erst vor Gericht stellte dann ein Gutachter fest, dass die Frau auf dem Foto nicht die gesuchte war.