E-Bikes gefährlicher als Fahrräder

24.12.2023 – Viele Menschen glauben, dass E-Bikes ein höheres Unfall- und Verletzungsrisiko haben als normale Fahrräder. Doch stimmt das wirklich? Oder gibt es andere Faktoren, die eine Rolle spielen?
Eine Studie aus den Niederlanden hat untersucht, wie sich die Art des Fahrrads auf die Unfallursache und das Verletzungsausmaß auswirkt. Mehrere Faktoren wurden berücksichtigt: Alter, Geschlecht, Gesundheit und  Fahrleistung der Radfahrer. Das Ergebnis: Das E-Bike selbst ist nicht unbedingt der Grund für mehr Unfälle und Verletzungen. Was aber sind die Risikofaktoren?
Einer der wichtigsten  ist das Alter. E-Bike-Fahrer sind im Durchschnitt älter als normale Fahrradfahrer. Sie sind anfälliger für Stürze und schwerere Verletzungen. Oft  haben sie Vorerkrankungen, die ihre Fahrfähigkeit einschränken. Ausschlaggebend ist  auch die Fahrleistung. E-Bike-Fahrer legen meist längere Strecken zurück und fahren schneller als normale Fahrradfahrer. Schließlich spielt auch das Geschlecht eine Rolle, denn meist nutzen Männer ein Bike. Männer neigen dazu, risikoreicher und ohne Helm zu fahren.
Die Studie empfiehlt, bei der Analyse und Prävention von Fahrradunfällen nicht nur auf die Art des Fahrrads zu achten, sondern auch auf die individuellen Merkmale der Radfahrer.

Auch in Deutschland steigt die Zahl der E-Bike-Nutzer und der damit verbundenen Unfälle. Laut Statistischem Bundesamt gab es im Jahr 2020 26.284 Unfälle mit E-Bikes, davon 106 tödliche. Das entspricht einem Anstieg von 32,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Unfallopfer waren über 65 Jahre alt. Um die Sicherheit aller Radfahrer zu erhöhen, sind sowohl technische als auch verkehrspolitische und verhaltensbezogene Maßnahmen nötig. AI/emo