Gefährliche „Todes-Airbags“ unterwegs

Airbags des japanischen Herstellers Takata haben in den vergangenen Jahren weltweit zu Todesfällen und Verletzungen geführt. Allein in den USA wurden bis Ende 2020 mehr als 400 Verletzungen und 18 Todesfälle gemeldet. Dies löste den größten Rückruf in der US-Automobilgeschichte aus. Trotz der gravierenden Sicherheitsrisiken soll es immer noch Millionen defekter Takata-Airbags geben, die noch nicht zurückgerufen wurden. Experten warnen vor der anhaltenden Bedrohung für Insassen. 

Sicherheitsingenieure der Southern Medical University in Guangdong berichten über zwei Unfälle, die durch defekte Takata-Airbags verursacht wurden und zum Tod der Fahrer führten. Die ersten Todesfälle durch Takata-Airbags in China. Die Studie betont die Bedeutung der Autopsie der Fahrzeuge und Insassen: Damit ließen sich die genauen technischen Abläufe und die folgende Todesursache klären.  So wurde die Leiche eines 35-jährigen und 45-jährigen Autofahrers einer vollständigen forensischen Autopsie unterzogen.  

Takata-Airbags stehen schon lange in der Kritik. Takata war der einzige große Hersteller von Airbag-Gasgeneratoren, der phasenstabilisiertes Ammoniumnitrat (PSAN) als chemischen Treibstoff verwendete. Aufgrund von Konstruktionsfehlern am Takata-Inflator konnte jedoch langsam feuchte Luft in den Inflator eindringen. Grund: Mängel im Design des Takata-Inflators. Bis 2020 wurden von etwa 67 Millionen defekten Takata-Airbags, die allein in den USA zurückgerufen werden müssen, etwa 50 Millionen zurückgerufen. Über elf Millionen bleiben ungeklärt. In den Takata-Airbags kann feuchte Luft in den Inflator gelangen, wodurch sich das Treibmittel PSAN langsam abbaut. Das beschädigte Treibmittel brannte schneller ab als beabsichtigt. Es setzte das Stahlgehäuse des Gasgenerators unter Überdruck: Eine Explosion schleuderte Trümmerteile durch die Luft.

In beiden Fällen führte dies zu tödlichen Verletzungen der Fahrer. Das Etikettenpapier des Airbag-Gasgenerators auf der Fahrerseite der Autos ist mit der Aufschrift „TAKATA SACHSEN“ und „TAKATA-PETRI AG“ bedruckt. Es handelte sich dabei um einen Honda City, Baujahr 2006 und 2010.

Statistiken zeigen: Ein Fahrerairbag kann die Todesrate von Fahrern bei Frontalkollisionen um 16 bis 29 Prozent senken. Trotz ihrer Schutzfunktion können sie auch Verletzungen verursachen: Augen-, Kopf- und Gesichtsverletzungen sowie Verletzungen im Brustbereich.Takata-Airbags werden wegen ihrer Gefährlichkeit auch „Todes-Airbags“ genannt.

Die untersuchten Unfälle in China zeigen, dass trotz der globalen Rückrufaktionen viele defekte Takata-Airbags noch im Umlauf sind. Eine erhöhte Sensibilisierung für die defekten Airbags seien entscheidend. Abschließend unterstreicht diese Studie die Notwendigkeit einer ständigen Überwachung der Sicherheitsstandards im Automobilbereich. Nur dann ließen sich Autofahrer zuverlässig schützen.

Quelle und Abbildungen: Traffic Injury Prevention, 2024